Alle Beiträge von Jörg Schweitzer

Bin ein gebürtiger Hamburger, Jahrgang 1966, der 1987 während seiner Stationierung als Soldat in Sigmaringen zwei Begegnungen hatte, die meinen weiteren Lebensweg entscheidend bereichert und verändert haben! :-) Zunächst ist mir Gott so begegnet, dass ich mich entscheiden konnte, ihm mein Leben anzuvertrauen. Und nur wenige Wochen später hat er mir meine ersten große Bitte erfüllt und mich die Frau kennen lernen lassen, die ich ein Jahr später heiraten durfte. Sie ist die Mutter unserer drei Söhne, die mittlerweile volljährig sind und nun vermutlich/hoffentlich ;-) einer nach dem anderen in den nächsten Jahren das "Nest" verlassen werden. Seit 2002 ist sie aber auch meine Pflegekraft, da ich seitdem wegen meiner MS-Erkrankung auf Hilfe angewiesen bin.

Nehmt einander an, …

Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob.

Römer 15,7 (L)

Liebe Leserin, lieber Leser,
die Worte der Jahreslosung für das Jahr 2015 hören sich an wie eine ganz einfach zu befolgende Anweisung, geradezu eine Selbstverständlichkeit für einen Christen.
Das ist es vermutlich auch, wenn mein gegenüber mir freundlich begegnet und so ist, wie ich mir vorstelle, dass meine Mitmenschen eben sein sollten. Was aber, wenn dieser Mensch in seinem Denken und Verhalten so ganz anders zu sein scheint und es vielleicht auch ist?
Nun gut, sicher gibt es Unterschiede über die man leichter hinwegsehen kann, doch bei anderen ist einfach Schluss mit lustig.
Das ist auch absolut richtig und unstrittig, wenn bestimmte gesetzlich geregelte Grenzen überschritten werden. Aber viel öfter wird es doch so sein, dass andere Grenzen überschreiten, die man
sich persönlich gesetzt und damit auch für andere als verbindlich erklärt hat. Jeder ist herausgefordert, sich zu überprüfen und diese Worte auf das eigene Leben anzuwenden. Bei welchem Denken, Reden, Aussehen, … oder bei welchem Verhalten eines anderen
Menschen schalte ich um? Und was passiert dann?
Es sei menschlich nachvollziehbar, heißt es vielfach, wenn in solchen Situationen der Andersartigkeit mit Ablehnung begegnet wird, weil diese mit berechtigter Angst hinreichend begründet sei.
Für manche mögen die folgenden Thesen deshalb lebensfremd und möglicherweise sogar verrückt klingen, doch ich lade Dich/Sie ein, darüber nachzudenken.
Das Leben eines Menschen ist ein Geschenk und viele Dinge in diesem Leben – wenn nicht sogar die meisten – sind, wenn man mal
ehrlich hinschaut, Folge von (un-)glücklichen/günstigen Umständen,
Situationen, Entwicklungen usw., die wir nicht wirklich gemacht und weder in der einen oder anderen Weise „verdient“ haben. Das fängt damit an, dass niemand sich seine Eltern, sein Geschlecht, … und damit seine Umgebung und Startvoraussetzungen für das Leben
aussuchen konnte. Doch egal, wo auch immer ein Mensch auf dieser Erde zur Welt gekommen ist, es gilt:
• Jeder Mensch ist durch sein Denken und (Nicht-)Handeln vor Gott schuldig.
• Gott liebt jeden Menschen dennoch und bietet jeder/m den Weg zum Leben an.
• Wer ihm vertraut (glaubt), wird gerettet.
• Und wer von Gott aus Gnade gerettet wird, hat Leben nichts von Bedeutung zu verlieren.

Auch wenn tausend Fragen/Klagen bleiben, wer sich Jesus immer wieder anvertraut, wird in ihm die Hilfe finden, sich selbst, das eigene Leben und damit auch andere anzunehmen. Und das kann
Voraussetzung sein für Veränderungen, die menschliche Möglichkeiten bei weitem Überschreiten. Soli deo gloria.

Jörg Schweitzer, Pastor i.R.

Warum?

Seit einigen Jahren nehme ich regelmäßig teil an den Gottesdiensten und den Treffen in einem Hauskreis der Evangelischen Gemeindschaft.

Und das hat mehrere Gründe:

  1. Hier begegne ich Christen, die in einer bunten Mischung miteinander Gott nachfolgen und sich ehrlich bemühen, dies in einer offenen Atmospäre gemeinsam und für alle bereichernd und aufbauend zu gestalten.
  2. Der Blick ist zunächst auf das Bekenntnis zum Glauben an Jesus Christus gerichtet. Das hat dann zur Folge, dass auch die im Leben der Gemeinde mitwirken und mitbestimmen können, die formal keine Mitglieder der Gemeinschaft sind und auch nicht planen, dies zu werden.
  3. Weil man davon überzeut ist, dass an Jesus Christus kein Weg vorbei führt,  werden immer wieder Aktionen durchgeführt, um Außenstehende zu einem Leben an seiner Seite einzuladen.
  4. Hilfe für Menschen mit Problemen wird immer wieder auf unterschiedliche Weise geleistet. Im Gebet, in Form von seelsorgerlicher oder finanzieller Zuwendung oder auch einfach dadurch, dass die Räume im 1. Stock über einen Fahrstuhl erreicht werden können! 🙂
  5. Ganz einfach deswegen, weil es die Gemeinderäume sind, die ich mit meinem Rollstuhl am schnellsten und bei fast jedem Wetter erreichen kann! 😀